Mit Fug und Recht können wir uns die "Könige des Remis" schimpfen. Keine Mannschaft spielte bislang so oft ( ganze 10 mal) Unentschieden wie wir. Doch gegen die SG Siddinghausen/Weine durchlitten wir mehrere Höhen und Tiefen. Für Zuschauer war es sicherlich ein unterhaltsames Spiel, für unsere Defensivabteilung eine Katastrophe. "Lieber hätte ich 0:0 gespielt", meinte Verteidiger Thomer Pidun nach dem Spiel.
Zu Beginn sah es auch ganz gut aus. Wir spielten stark auf und lieferten eine spielerisch gute erste Halbzeit. Nach einem wunderschönen Kombinationsspiel flankte Patrick Glahn zielgenau auf den Kopf von Alexander Leifeld, der nur noch einnicken musste. Mit dem 1:0 im Rücken spielten wir befreit auf, ließen aber weitere Chancen aus. Eine Großchance der Heimmannschaft konnte Torwart Johannes Jolmes noch entschärfen, nach einem Schnitzer in seiner Vordermannschaft war aber auch er machtlos und musste mit dem Pausenpfiff den Ball aus dem Netz holen.
Unnötigerweise kassierten wir in einem sehr fairen Spiel einige gelbe Karten. Dabei sei aber auch anzumerken, dass der Schiedsrichter nicht gerade glücklich agierte und die Gemüter unnötig erhitzte. Aus diesem Grund musste auch Neu-Kapitän Markus Wienold zur Pause ausgewechselt werden. Wieso er kurz vor der Ampelkarte stand, bleibt das Geheimnis des Unparteiischen. Angeblich nahm Markus seine Verwarnung mit einem Grinsen hin, der Schiedsrichter - ganz und gar nicht gut aufgelegt - sah darin ein weiteres Vergehen und drohte lautstark mit der Hinausstellung. Außerdem ist bewundernswert, über welch gutes Gedächtnis der Schiedsrichter verfügte. "Ich kenne ihre Stimme", schrie er unseren Trainer Stefan Glahn bei jener Situation mit Markus an und wollte auch Stefan des Platzes verweisen. Dieser war auch sehr verdutzt, hatte er doch gar nichts gesagt, sondern einer unserer Fans, der etwa 40 Meter entfernt stand.
Mit frischem Elan und neuem Kapitän (Lasse Söhl) ging es in die zweite Hälfte. Siddinghausen/Weine erhöhte kurz nach der Pause auf 2:1. Leider pfiff der Schiedsrichter gleich zweimal Karsten Wübbeke zurück, der sich laut dem Unparteiischen im Abseits befand. Der Mann in Schwarz verfügte nicht nur über sehr gute Ohren, sondern ebenso über Adleraugen. Schließlich befand er sich bei beiden Entscheidungen keineswegs in Ballnähe, geschweige denn auf Ballhöhe.
Den Rückstand konnte Karsten Wübbeke aber nach einem wunderschönen Hackenpass von Alex ausgleichen. Auf beiden Seiten ergaben sich im Laufe der zweiten Halbzeit viele gute Chancen, die aber in den meisten Fällen von den Torhütern entschärft wurden. Bei einem wunderschön gezirkelten Freistoß des gegnerischen Stürmers war aber auch Johannes machtlos. Nach dem 3:2 agierten wir verständlicherweise immer offensiver und bekamen mit dem 4:2 unsere Quittung für die Offensivbemühungen.
Wer nun aber dachte, dass wir die Köpfe hängen ließen, lag falsch. Kurz vor Ende brachte uns wiederum Karsten Wübbeke auf ein Tor an die Siddinghausener heran. Patrick vergab in der letzten Minute noch eine Großchance und es schien so auszusehen, dass wir mit null Punkten nach Hause fahren mussten. Ein Freistoß von Lasse Söhl war unsere letzte Chance. Den nicht gerade hart geschossenen Freistoß ließ der ansonsten gute gegnerische Torwart nach vorne prallen und Tobias Wigge konnte zum Ausgleich einnetzen. Endstand: 4-4. Viele Chancen, viele Tore und wiederum ein Punkt und nunmehr 28 Punkten.
In der nächsten Woche geht es schon am Freitag (19 Uhr) gegen unsere Nachbarn aus dem Altenautal. In Husen hoffen wir auf die Unterstützung unserer Fans. Ebenso freuen wir uns auf die Unterstützung im Heimspiel am Sonntag gegen Haaren.
Last but not least möchte ich mich hier im Namen der Mannschaft von Jan-Henrik Leifeld verabschieden. Gegen Siddinghausen/Weine absolvierte er wahrscheinlich sein letztes Spiel für den VfL. Vielen Dank für die große Unterstützung in den letzten Jahren. Leider war dir ein Abschiedstor im letzten Spiel nicht vergönnt. Zufrieden war Jan trotzdem. Er sei doch gegen Tobi ausgewechselt worden und der habe schließlich den Ausgleich erzielt, so der Neu-Dresdener ironisch. "Damit war ich indirekt am Ausgleichstor beteiligt." (Darum bekommt er in diesem Ausnahmefall auch einen Assist gutgeschrieben). Viel Glück bei deinem Referendariat in Dresden und vielleicht sehen wir dich ja auf unserer Abschlussfeier im Juni.